Gemeinde Willingen (Upland)

Beschneiung (Technische Beschneiung der Skipisten)

Ansprechpartner/in

Christoph Bangert
Tel.: 05632 - 401-144
Fax: 05632 - 401-154
Zimmer: 204
2. OG
christoph.bangert@gemeinde-willingen.de

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Marc Honekamp
Tel.: 05632 - 401-155
Fax: 05632 - 401-154
Zimmer: 204
2. OG
marc.honekamp@gemeinde-willingen.de

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Fachamt

Bau- und Naturschutzamt

Waldecker Straße 12
34508 Willingen (Upland)
In Willingen hat der Wintersport eine lange Tradition. Bereits 1906 wurden die ersten Skier in Willingen eingeführt und ab 1910 fanden sich an jedem Winterwochenende zahlreiche Wintersportler ein. Im Januar 1935 berichtete die Zeitung von 3.500 Gästen, die mit Sonderzügen und Bussen zum Skifahren und Rodeln nach Willingen kamen. Damals ging es noch zu Fuß die Berge hinauf, bis im Jahre 1952 der erste Skilift am Ettelsberg entstand.

Willingen ist insbesondere als Wintersportplatz bekannt geworden und verfügt in dieser Hinsicht über eine sehr gute Infrastruktur. Die Angebote reichen von Ski-Alpin über Skilanglauf und Skispringen bis hin zum Biathlon, Rodeln, Schlittschuhlaufen, Winter- und Schneeschuhwandern. Es gibt zwölf Skiliftanlagen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und Liftlängen zur Ausübung und Erlernung der alpinen Disziplin, insgesamt 16 km präparierte Abfahrten, 25 Pisten (davon 7 Flutlichtpisten), Deutschlands leistungsstärkste 8er-Kabinen-Seilbahn (1400 m lang), 8 Förderbänder, davon 4 Zauberteppiche.

In den letzten Jahren haben sich die Wetter- und Klimaverhältnisse geändert, so dass die Tage, an denen Naturschnee in ausreichender Menge zur Verfügung steht, deutlich weniger geworden sind. Mit der Erzeugung von "technischem Schnee", wie der Fachmann sagt, oder "Kunstschnee", wie er landläufig genannt wird, ist es gelungen, die Wintersaison abzusichern und von circa 30 auf etwa 80 Skitage zu verlängern.

Bergsee mit zweifacher Funktion
Von den ersten konkreten Plänen bis zur Realisierung der sogenannten "Technischen Beschneiung" in Willingen vergingen zweieinhalb Jahre. Voraussetzung für die Erteilung der Genehmigung war unter anderem, dass Eingriffe in die Natur ausgeglichen bzw. rückgängig gemacht werden müssen. Hierfür hat die Gemeinde Willingen (Upland) eine hohe Summe investiert.

Auf dem Ettelsberg und an allen Skihängen wurde kräftig gebaut. Ein zentraler Wasserspeicher musste her, der es ermöglicht, die erforderlichen Wassermengen zur Schneeproduktion kurzfristig bereitzustellen. Die Anlage kann, bei entsprechend günstiger Witterung, innerhalb weniger Tage genug Schnee produzieren, um alle die Pisten an fünf Skihängen zu präparieren.

Auf dem 838 m hohen Ettelsberg entstand ein rund 52.000 Kubikmeter fassender Wasserspeicher in Form eines Bergsees, der sich harmonisch in die Landschaft einfügt und zu allen Jahreszeiten ein beliebtes Ausflugsziel ist. Vom See wird das Wasser durch Leitungen in die Skigebiete transportiert. Dabei müssen zahlreiche Höhenunterschiede überwunden werden, was einen gewissen Wasserdruck in den Leitungen voraussetzt, der mittels zweier Pumpstationen - eine befindet sich oben am See, eine weitere unten im Hoppecketal - erzeugt wird. Durch die Höhenlage des Wasserspeichers ließen sich aufgrund des natürlichen Wasserdrucks Investitionskosten für weitere Pumpstationen und Betriebskosten für Strom sparen.

Zahlen und Daten
Die technischen Details lassen den Umfang der Baumaßnahme erahnen: Auf einer Länge von insgesamt 8,3 km wurden Gräben ausgehoben, in die man 12,4 km Rohre für die Beschneiung verlegte. Zusätzliche 1,2 km Kabelgräben nahmen circa 70 km Strom- und Steuerkabel für die neue Seilbahn, die technische Beschneiung und die Beleuchtung der Skipisten auf. Zwei große Pumpstationen sorgen dafür, dass das Wasser an etwa 100 Zapfstellen entnommen werden und somit die Schneekanonen und Schneilanzen speisen kann. Bis alle Hänge mit einem dicken Schneeteppich belegt sind, vergehen bei Temperaturen von minus vier Grad etwa fünf bis sieben Tage.

Die Schneeproduktion wird dank modernster Technik vom PC aus gesteuert. In vier Zentralen (Wilddieb, Ettelsberg, Köhlerhagen und Ritzhagen/Sonnenlift) werden jeweils zwei Personen benötigt, die vor Ort die Schnee-Erzeugung überwachen und dabei die Qualität sowie die Windrichtung prüfen.

Das ehrgeizige Projekt verschlang insgesamt 10,5 Millionen Euro. Das Land Hessen beteiligte sich an den Kosten mit einem Zuschuss von ca. 3 Millionen, der Landkreis Waldeck-Frankenberg mit 552.000 Euro; die privaten Liftbetreiber investieren weitere 5,5 Millionen Euro.
Mit den Sponsoren Viessmann und Grundfos wurden zwei starke Partner gefunden, um die laufenden Kosten des Millionen-Projektes zu decken und die Gemeinde Willingen (Upland) in ihren großen Anstrengungen zu unterstützen.


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ANSCHRIFT
Gemeinde Willingen (Upland)
Waldecker Str. 12 - 34508 Willingen
Tel.: +49 (0)5632 4010
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